www.wilu.ch | Favoritenbilder 2015/2016


 

Panasonic GH4 mit Projektorobjektiv

1/3200s, f2.5, ISO640, 3" (152mm eq), Freihand

 

Kein Schnee - 31.01.2016

Diesmal kein Schnee - und auch keine mikroskopische Aufnahme von Blutkörperchen. Sondern: Seifenblasenbokeh. Objektive können helle Lichtpunkte, die hinter der Schärfeebene liegen, auf unterschiedliche Weise abbilden. Als Keis mit gleichmässiger Helligkeit, als Kreis mit zum Rand hin abfallender Helligkeit, oder - wie hier - als Kreis mit einem hellen Rand. Letzteres geschieht bei Objektiven mit überkorrigierten sphärischen Aberrationen. Ein Beispiel dafür ist das Meyer Görlitz Trioplan 100mm f2.8. Leider ist der Preis dieses (alten) Objektivs stark angestiegen, weil offenbar immer mehr Leute Photos mit Seifenblasenbokeh machen möchten. Ich habe deshalb als "Einstiegsdroge" eine günstigere Alternative gewählt, nämlich das Objektiv eines Projektors. Das macht ebenfalls schöne Seifenblasen und kann als Weichzeichnerobjektiv für träumerische Bilder verwendet werden (sprich: es ist überhaupt nicht scharf). Der einzige Haken ist, dass es weder über eine Blende noch über einen Fokussiermechanismus verfügt. Das limitiert den Einsatz für mich als "Spielzeugobjektiv", mit dem man ungegenständliche und/oder träumerische Bilder machen kann. Und das Problem mit dem Fokussieren kann man mit einem Balgengerät lösen; das ist dann zwar etwas klobig, aber funktioniert eigentlich ganz gut.

 

 

 
   

Sony Alpha a900 mit Minolta 50mm f1.7

1/60s, f1.7, ISO800, 50mm, Freihand, Blitz

 

Endlich Schnee - 17.01.2016

Mal wieder etwas Experimentelles. Das Bild war schon einige Jahre auf meiner Kandidatenliste und schafft es nun aus aktuellem Anlass (erster Schneefall in diesem Winter) endlich in die Favoritensammlung.

 

 

 
   

Panasonic GH4 mit Panasonic  100-300mm f4-5.6

1.3s, f5, ISO640, 201mm (402mm eq), Stativ

 

Blick zurück - 29.12.2015

Ich mag es nicht besonders, wenn der Wind mir ständig um die Ohren bläst. Doch manchmal hat er auch sein Gutes: Da stehe ich auf der sogenannten Seebrücke*, in dicke Schichten von Kleidern eingehüllt, dem steifen Wind trotzend und bereit für meine nächste Sternenbahnen-Aufnahme mit den Hotels der Strandpromenade im Vordergrund. Die Camera sitzt fest auf dem Stativ, der Bildausschnitt ist bereits sorgfältig gewählt, und die schon getätigten Probeaufnahmen verraten mir, dass ich in Bälde loslegen kann. Und dann passiert es: Ich drehe den Rücken in den Wind, blicke auf das Meer und erlebe einen meiner eindrücklicheren Mondaufgänge. Zunächst erkenne ich den Mond gar nicht als solchen, weil er gerade aus den Fluten auftaucht und im Dunst über dem Meer nur relativ schwach leuchtet. Nachdem ich die Szenerie einfach nur genossen habe, regt sich der Photographeninstinkt allmählich wieder und ich wechsle das Objektiv, platziere das Stativ an einer Stelle mit freier Sicht und beginne, das Gesehene einzufangen. Die Lichtverhältnisse sind bereits etwas "angespannt", doch das Hauptproblem sind die starken Luftturbulenzen in Kombination mit der verwendeten langen Brennweite. So ist es grundsätzlich fast nicht möglich, bei sehr langen Brennweiten scharfe Photos von weit entfernten Objekten zu machen, besonders, wenn letztere nahe dem Horizont sind. Der Effekt der unruhigen Luft lässt sich gut am Rand des Mondes erkennen - dieser weist etliche Zacken und Beulen auf. Und dann ist da noch der Wind, der bisweilen recht heftig an Stativ und Camera rüttelt. Das verhältnismässig grosse Teleobjektiv bietet da noch zusätzliche Angriffsfläche. Unter diesen Voraussetzungen wird das Photographieren zur Glücksache und so schiesse ich munter drauf los. Von den etwa vierzig Bildern, die dabei entstehen, sind schliesslich etwa drei bis vier von der Schärfe her in Ordnung. Die Ausbeute ist klein, doch der Blick zurück hat sich für mich einmal mehr gelohnt.

* Für mich als Binnenländer eine eigenartige Bezeichnung, da das Konstrukt ins Meer und nicht in einen See gebaut ist und es sich noch nicht einmal um eine Brücke, sondern um einen Steg handelt.

 

 

 
     

Panasonic GH4 mit Mamiya 145mm f4 Soft Focus

1/640s, vermutlich f5.6, ISO200, 145mm (290mm eq), Freihand

 

Weitsicht - 15.11.2015

Es gibt Leute, die behaupten, in der Schweiz sehe man mehr schottische Hochlandrinder als in Schottland. Tatsächlich ist ihr Anblick hierzulande nichts Aussergewöhnliches. Ich spaziere einem Feldweg entlang, als mir in einiger Entfernung dieses Exemplar ins Auge fällt. Mir scheint, das Vieh blicke von seiner Wiese die Weite und geniesse die Abendsonne; vielleicht steht es aber auch nur so da und ist am verdauen. Glücklicherweise hat das Weichzeichnerobjektiv, mit dem ich eigentlich farbenfrohes Herbstlaub photographieren will, eine passende Brennweite um dieses Sujet einzufangen. Auf diese etwas spezielle Linse werde ich übrigens an anderer Stelle noch näher eingehen.

 

 

 
   

Panasonic GH4 mit Panasonic 100-300mm f4-5.6

1/640s, f6.3, ISO400, 275mm (550mm eq), Freihand

 

Goldener Herbst - 10.11.2015

Jedes Objektiv ist ein Kompromiss zwischen verschiedenen Faktoren wie Grösse, Gewicht, Lichtstärke, optische Leistung, Fertigungsqualität und Preis. Diese Aufnahme wurde mit einem Panasonic 100-300mm f4-5.6 gemacht, einem Objektiv der Mittelklasse. Das bedeutet in diesem Fall gute aber nicht herausragende Fertigungsqualität, moderate Lichtstärke und passable Schärfe, die jedoch zum langen Ende hin abfällt. Ich finde jedoch, dieses Objektiv ist besser als sein (...mittelmässiger) Ruf. Denn es zeichnet sich durch ein in meinen Augen sehr angenehmes Bokeh aus und vermag in dieser Hinsicht auch gegen weitaus teurere Linsen zu punkten. Ausser für Makroaufnahmen (mit Hilfe entsprechender Nahlinsen) eignet sich das 100-300mm genau wie sein kleiner Bruder, das 45-200mm hervorragend für Detailaufnahmen mit einer unaufgeregten und doch nicht "sterilen" Wiedergabe des Hintergrundes. Diese Stärke wird vom aktuellen Favoritenbild meines Erachtens gut verkörpert - da spielt die mittelmässige Schärfe plötzlich nur noch eine Nebenrolle.


 

 
   

Sony Alpha a900 mit Minolta 200mm f4 Macro

1/1000s, f5, ISO200, 200mm, Freihand

 

Sommer ade - 04.10.2015

Beim Photographieren geht es definitionsgemäss um das Einfangen von Licht. Bei manchen Aufnahmen springt einem dieser Umstand förmlich ins Auge, bei anderen etwas weniger. Dieses Favoritenbild gehört für mich zur ersten Sorte - es lebt vom warmen Herbstlicht, welches das Sujet von hinten her durchflutet. Und hier ist die kleine Geschichte zu dieser Aufnahme: Auf dem Weg zum Lebensmittelgeschäft bleibt mein Blick auf einer kleinen Grasfläche mit Mäusegerste haften. Diese verfärbt sich aufgrund der herbstlichen Witterung allmählich gelblich. Leider habe ich nur die kleine Immer-dabei-Camera parat, doch für dieses Sujet möchte ich gerne hochqualitative Ausrüstung verwenden. Am nächsten Tag gibt es ja wieder etwas einzukaufen und diesmal packe ich die gute alte Spiegelreflex samt Makroobjektiv ein. Ich verschiebe den Einkauf auf den späteren Nachmittag, so dass die Sonne schon relativ tief am Himmel steht und die Grasfläche mit ihrem warmen Licht in die schönsten Grün- und Gelbtöne taucht. Diese Farben trifft man sonst beispielsweise in einem Flachmoor oft an. Die Gräser hier stehen allerdings nicht in einem Feuchtgebiet, sondern zwischen Trottoir und Strasse, wo sie eine Parkplatzbegrenzung bilden. Die Reflexionen oben links stammen denn auch von einem parkierten Auto. Mir gefallen die Lichtpunkte so gut, dass ich versuche, sie gezielt in den Bildaufbau einzubeziehen. Rückblickend hätte ich es wohl noch etwas besser machen können, verliert sich doch die Spitze des Grashalms in einer dieser Reflexionen. Was mir hingegen nach wie vor sehr gut gefällt, sind die beiden Ähren, die sich in der linken Bildhälfte als Silhouetten vor den Reflexionsflächen abzeichnen - quasi ein Echo zum Hauptsujet im Vordergrund.

 

 

 
   

Panasonic GH4 mit Panasonic 14-45mm f3.5-5.6

106 Bilder à 20s, f5, ISO250, 20mm (40mm eq), Stativ

 

Abendgold - 08.07.2015

Einige allgemeine Worte zur Entstehungsweise meiner Sternenbahnenaufnahmen habe ich bereits bei anderer Gelegenheit verloren. Da ich zarte Blautöne einem pechschwarzen Nachthimmel in der Regel vorziehe, beginne ich die Aufnahmen meistens während der blauen Stunde. Allerdings bin ich diesmal etwas spät dran, weil ich den Camerastandort mehrmals anpasse. Und so kommt es, dass ich die Aufnahme erst starten kann, als die nahegelegenen Strassenlampen das Feld bereits beleuchten. Damit ist es nicht mehr möglich, ein realitätsgetreues Photo des saftig grünen Feldes zu schiessen. Doch glücklicherweise handelt es sich um ein Getreidefeld, so dass der orange-gelbe Farbstich (zugegebenermassen mit ein wenig unterstützender Bildbearbeitung) den Eindruck eines erntereifen Feldes vermittelt, welches im Licht der letzten Sonnenstrahlen erleuchtet. Und so wurde wieder einmal aus einer Not eine Tugend.

 

 

 
   

Panasonic GH4 mit Panasonic 45-200mm f4-5.6 und Raynox Nahlinse (DCR-150 oder DCR-250)

1/500s, f6.3, ISO320, 200mm (400mm eq), Freihand

 

Kitsch - 09.06.2015

Ein Blümchenphoto ganz nach meinem Geschmack - wären nur die Staubbeutel nicht ganz so kitschig...

 

 

 
   

Panasonic GH3 mit Olympus 9-18mm f4-5.6

30s, f4.2, ISO1600, 10mm (20mm eq), Stativ

 

Viele Wegweiser, eine (Milch)Strasse - 18.02.2015

Wieder einmal zieht es mich nachts in die Höhe, um das Funkeln der Sterne mit meinem Photoapparat einzufangen. Ich habe sogar zwei Cameras dabei, damit ich gleich zwei Bilder von Sternenbahnen machen kann. Und auch auf diesem Ausflug habe ich wieder etwas gelernt, denn: bloss weil ich denke, das zweite Stativ sei bereits im Auto, heisst das noch lange nicht, dass das zweite Stativ tatsächlich schon im Auto ist... Wie dem auch sei. Nach den Sternenbahnen mache ich mit dem Superweitwinkel noch ein, zwei "kurze" Belichtungen, welche die Sterne nahezu als Punkte abbilden. So wird auch die Milchstrasse sichtbar, welche diagonal nach rechts oben durch das Photo läuft. Die rote Linie am linken Rand ist die Lichtspur eines vorbeifliegenden Flugzeugs. Aus reiner Neugier heraus habe ich mal das passende Stück Sternenhimmel einer anderen Aufnahme in das Bild eingefügt, so dass die Linie verschwindet (diese Aufnahme erscheint, wenn der Mauszeiger über dem Bild ist). Allerdings gefällt mir die ursprüngliche Aufnahme eigentlich besser, bildet die Lichtspur doch ein willkommenes Gegengewicht zum schilderbeladenen Wegweiser.

 

 

 

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